Er war das erste tschechische Jagdfliegerass des 2. Weltkrieges, ein Pilot also, der zumindest 5 bestätigte Abschüsse vorzuweisen hatte, ein hervorragender Flieger und Schütze. Während des 2.Weltkrieges wurden ihm zwölf sichere und zwei wahrscheinliche Abschüsse sowie ein beschädigtes Flugzeug bestätigt. Er wurde für diese Leistungen zu Lebzeiten mit folgenden Auszeichnungen geehrt: viermal mit dem tschechoslowakischen Kriegskreuz, dreimal mit der tschechoslowakischen Tapferkeitsmedaille, dem tschechoslowakischen Verdienstorden I. Grades, der Gedächtnismedaille für den Widerstand im Exil, dem französischen “Croix de guerre” mit 4 Palmen, 2 Gold und 2 silver Stars, der Aufnahme in den Orden der französischen Ehrenlegion im Range eines Chevalier und Offiziers, dem britischen “The 1939 – 1945 Star” (mit der “Schlacht-um-England-Spange”), dem “Air Crew Europe Star” und der Kriegsmedaille.

In den Jahren 1929 – 1931 absolvierte er seine Ausbildung in der Luftwaffenschule in Prostejov (Tschechoslowakei). Nach dem Abschluss wurde er zur 2. Staffel des 5. Aufklärungsregiments nach Olomouc beordert, wo er als Pilot das zweisitzige Aufklärungsflugzeug der Type Aero A-11 flog. 1932 absolvierte er eine Jagdfliegerausbildung an der Nebenstelle der Luftwaffenschule in Cheb (Tschechoslowakei). Danach kehrte er nach Olomouc zurück und wurde zunächst der 34., später dann der 36. Staffel zugeteilt, in ihren Reihen flog er im Rang eines Zugsführers auf Jagdflugzeugen der Typen Letov S-20, Avia Ba-33 und Avia B-534. 1937 wurde er ausgewählt um zusammen mit der Elite der tschechoslowakischen Luftwaffe sein Land beim 4. Internationalen Luftfahrttreffen in Zürich zu repräsentieren. Er flog dort die B-534 in drei anspruchsvollen Disziplinen und trat damit unter anderem auch gegen die weitaus moderneren Prototypen der deutschen Messerschmidt Bf 109 an, dabei belegte er jeweils einen zweiten, dritten und vierten Platz. Im Herbst desselben Jahres konnte Frantisek Perina auch den Schiesswettbewerb der tschechoslowakischen Luftwaffe in Malacky, Slowakei mit Abstand gewinnen. In den Jahren 1937 – 1938 schloss er den Unteroffizierskurs in Milovice, Böhmen mit Erfolg ab. Danach trat er der 52. Staffel/2.Geschwader bei und flog bis zur Besetzung der Tschechoslowakei durch die Wehrmacht die B-534 in Olomouc, Vyskov und Prostejov. 1939 konnte er aus dem Protektorat Böhmen und Mähren nach Polen fliehen und erreichte letztendlich auf dem Seeweg Frankreich.

Hier wurde er in Chartres auf dem Jagdflugzeug Curtiss Hawk H-75 ausgebildet und im Dezember 1939 als einer der ersten 20 tschechischen Piloten in den Reihen der französischen Luftwaffe an die Westfront geschickt. Er wurde der berühmten Groupe de Chasse I/5 (Jagdgruppe) zugeteilt, er flog hier überwiegend als Flügelmann des bekannten Kommandanten der First Escadrille, Hauptmann Jean Accart. Während der nur 3 Wochen dauernden Schlacht um Frankreich erzielte er bereits 11 bestätigte und 2 wahrscheinliche Abschüsse. Für diese Leistungen wurde er ausserordentlich in den Offiziersrang erhoben und zum Leutnant befördert – im 2.Weltkrieg der erste Fall einer solchen Feldbeförderung zum Offizier überhaupt. Am 3.Juni 1940 wurde sein Flugzeug während eines Luftkampfes mit einer Übermacht Messerschmidt BF 110 nahe Paris abgeschossen und er selbst ernsthaft verletzt. Nach der Flucht aus dem Lazarett evakuierte er mit der Jagdgruppe GC1/5 auf dem Luftweg nach Nordafrika, von dort aus weiter auf dem Seeweg über Gibraltar nach England.

Nach Aufnahme in der Royal Air Force im Rang eines “Pilot Officers” wurde er im September 1940 der erst vor kurzem gegründeten 312. tschechoslowakischen Jagdstaffel zugeteilt. In ihren Reihen nahm er zunächst an der Luftschlacht um England und in weiterer Folge an Offensivoperationen über dem besetzten Kontinent (“sweeps”) teil, er flog dabei auf Hurricanes Mk.I, Mk.IIA und Mk.IIB sowie später auf Spitfires Mk.IIA, .IIB, VB und VC. Im Verlauf dieser Kampfhandlungen konnte er seine Abschusserfolge nicht mehr erweitern. Nach Abschluss seines operationellen Fronteinsatzes im Dezember 1942 wirkte er im Rang eines Flight Lieutenants als Schiessinstruktor (Sector Gunnery Instructor) in Exeter, später wurde er zum Squadron Leader befördert und mit der Funktion des Sector Gunnery Leaders für die Basen der RAF in Ibsley, Turnhouse und Coltishall betraut. Ab 1944 bis zum Kriegsende wirkte er als Adjutant des Kommandanten der Tschechoslowakischen Verbindungsgruppe im Stab des Fighter Command in London, wo er sich hauptsächlich mit der Erarbeitung von Grundlagen für die Schiessausbildung in der Tschechoslowakischen Nachkriegsluftwaffe beschäftigte.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat im Juli 1945 war er als Schiess- und Bomberinstruktor an der Pilotenschule III in Olomouc tätig, einem Teil der Luftwaffenschule in Prostejov. Ab April 1947 war er im Rang eines Majors Kommandant des Luftwaffenschiessplatzes in Malacky. Im Rahmen der politischen “Säuberungswelle” in der Armee 1949 wurde er jedoch aus der Luftwaffe entlassen. Um dem kommunistischen Terror zu entfliehen entschloss er sich erneut für das Exil. In Grossbritannien wurde er erneut in die Royal Air Force aufgenommen und übte im Rang eines Flying Officers diverse Bodenfunktionen auf Stützpunkten in Cadington, Cranwell und an der Nordküste aus. 1955 verließ er die Streikräfte und wanderte nach Kanada, im Jahre 1959 dann in die USA aus. Er kehrte 1993 in seine Heimat zurück, wo er sich von Anfang an wieder aktiv in der Luftfahrtszene einbringen konnte. So war er im Jahre 2000 einer der Begründer der “Czechoslovak Historic Flight”. Frantisek Perina ist am 6 Mai 2006 verstorben.